Ich dachte, es wäre eine gute Idee, diesen Blog zu starten. Einerseits, damit ich selber besser mit meinen Gedanken klarkomme, andererseits, weil ich anderen Leuten helfen will, die unter dem selben Problem leiden wie ich, weil ich weiß, wie es ist, wenn man denkt, man würde mit seiner Art von Zwangsstörung alleine sein. Doch als ich auf http://rocd-zwangsgedanken.blogspot.de gestoßen bin, habe ich gedacht "Das ist genau mein Problem!".
Erstmal: Bei mir sind nicht nur Zwangsgedanken, sondern auch Zwangshandlungen vorhanden. Ich leide noch nicht lange unter der Zwangsstörung, vermutlich erst ein paar Monate. Die ersten paar Monate hat es sich eher so ein bisschen eingeschlichen. Aber ich habe nicht wirklich darauf gehört, es war für mich nichts, was mich richtig belastet. Schlimm wurde es erst vor knapp drei Monaten. Denn dort wurde ein Junge das Gesicht der Angst. Mein Kopf hat quasi gesagt:
- "Das könnte so ein Moment sein, in dem man sich in die Person verliebt. Sicher, dass du nicht in ihn verliebt bist?"
Dann wurde es richtig stark. Denn ab dann wurde es realer. Denn ich habe natürlich auf die Person geachtet. Daraus besteht die Zwangsstörung, aus "Denk nicht daran...", dadurch denkt man daran. In dem Fall "Guck nicht hin...", dadurch habe ich hingeguckt. Dabei ist das ziemlich absurd, weil ich die Person nicht mal mag. Ich denke, selbst Personen, die ich hasse, könnten das Gesicht dieser Angst werden. Es kam dann teilweise so weit, dass ich mitten in der Nacht aufgewacht bin und gekrampft habe. Ich habe mich so klein gemacht wie ich konnte, aus Angst vor meinen Gedanken.
Irgendwann kamen dann die Zwangshandlungen dazu, womit man versucht, die Situation, aus der die Zwangsangst besteht, aufzuhalten durch bestimmte Handlungen. Ich habe Sachen entwickelt, die ich tagtäglich mache, die aber von Zeit zu Zeit immer mehr Zeit in Anspruch nehmen.
Dann kamen Depressionen dazu, weil es einfach zu viel war. Zu viel Druck, zu viel Stress. Ich habe mich mal geritzt. Und irgendwann habe ich dann an einem Tag hyperventiliert. Ich bin zum Arzt gefahren, der mir dann eine Psychiatrie empfohlen hat. Mein erster Gedanke war "Hat der sie noch alle?! Ich bin doch nicht verrückt!". Letztendlich habe ich mich dann doch darauf eingelassen, einfach, weil ich nicht mehr konnte. Dann bin ich auf der geschlossenen Station gelandet, weil Gefahr bestand, dass ich mich selber umbringe. Nach einer Woche habe ich sie dann allerdings verlassen. Kurz darauf wurde jedoch ein Junge, der schonmal das Gesicht der Angst war, wieder das Gesicht. Es wird immer schlimmer. Zur Zeit bin ich auch krankgeschrieben, weil ich es einfach nicht mehr ertrage. Ich habe jeden Tag Hyperventilationen.
Ich kontrolliere mein Leben nicht mehr, mein Leben kontrolliert mich.
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